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Schreibtipps für klare Worte: Bessere Texte im Beruf

von Dorle Weyers

"Nichts ist leichter als so zu schreiben, dass kein Mensch es versteht." Das wusste schon Arthur Schopenhauer. Aber prägnant und verständlich zu schreiben ist viel leichter, als manche Texte vermuten lassen. Wie Texte flüssig, schlank, prägnant und wirksam werden, verraten Ihnen die folgenden 10 Leitlinien für gutes Schreiben:

1. Schreiben Sie FÜR Ihre LeserInnen.

Stellen Sie sich vor, Sie wären eine/r von denen: Was interessiert Sie? Wie viel Zeit haben Sie gerade für diesen Text? Wie lassen Sie am besten mit sich reden?

 

2. Sagen Sie, wer`s war.

Sagen Sie, wer was getan hat, nicht dass die Tat tatsächlich zur Umsetzung gebracht worden sei. Grammatisches Passiv verdeckt Urheberschaft. Aktiv Formuliertes ist leichter zu lesen, leuchtet ein und bleibt besser in Erinnerung.

 

3. Stellen Sie Beziehungen her.

Verdeutlichen Sie den Leser*innen, wie die Dinge Ihrer Meinung nach zusammenhängen. Reihen Sie nicht einfach Aussage an Aussage, sondern verbinden Sie sie zu einem schlüssigen Text. So merken Sie selbst am schnellsten, was noch fehlt und was Sie bereits zweimal gesagt haben.

 

4. Kritisch denken, positiv schreiben.

Verneinungen verkomplizieren das Leben und die Sprache. Finden Sie eine Idee "nicht unblöd", ist das für einige witzig und bleibt für viele verschwommen. Viele Verneinungen lassen sich einfach positiv wenden. So ersparen Sie den Lesenden einige Knoten im Kopf.

 

5. Lassen Sie zusammen, was zusammengehört.

Oder möchten Sie durch böse Worte von Ihren Nächsten getrennt werden? Zerschneiden Sie zusammengehörige Wortgruppen nicht durch lange Einschübe. Das gilt vor allem für
- Hauptsätze,
- Verben und ihre Bestandteile,
- Artikel und Substantiv.

 

6. Einfach interessant!

Sagen Sie Interessantes mit einfachen Worten, statt Banales sprachlich aufzublähen. Bzw.: "Man brauche gewöhnliche Wörter und sage ungewöhnliche Dinge.“ (A. Schopenhauer)

 

7. Ein Verb bewegt mehr als 1000 Substantive.

Verben sind "Tuworte". Weil sie beschreiben, was sich tut, bringen sie Bewegung in den Text.

 

8. Wer schreibt, führt Gäste durch seine Gedanken.

Sagen Sie eins nach dem anderen und das Wichtigste zuerst: im gesamten Text, in jedem Absatz und Satz für Satz. Führen Sie sie durch Ihren Text, als wären sie Ihre Gäste:
Holen Sie die Leser*innen dort ab, wo Sie sich befinden. Laden Sie sie mit einer anziehenden Einleitung in Ihre Gedankenwelt ein. Gestalten Sie ihnen den Aufenthalt so angenehm, übersichtlich und anregend wie möglich. Verabschieden Sie sich am Ende auf freundliche Weise. Setzen Sie Ihre Lese-Gäste nicht einfach abrupt auf die Straße.

 

9. Mut zur Lücke schafft Platz für das Wesentliche.

Seien Sie maßvoll: Machen Sie es kurz genug, um nicht zu langweilen und lang genug, um verstanden zu werden. Lassen Sie Überflüssiges und Abgedroschenes weg. Das gilt für Sprache und Inhalte.

 

10. Seien Sie direkt:

Schreiben Sie, was Sie sagen wollen. Kündigen Sie es nicht erst lange an und verstecken Sie es nicht in langen Schachtelsätzen.

 

(Leicht veränderter Auszug aus meinem Schreibratgeber 'Klare Worte für Verein & Co. Besser schreiben – mehr bewirken.' Bonn 2005).

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oder:  Was Schreiben und Feiern verbindet.

 

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